Erweiterung des Wortschatzes
Die Erweiterung des Wortschatzes kann man unterschiedlich verstehen. Die typischste Art ist die lexematische Erweiterung, deren Resultate neue Lexeme1 sind. Typische Beispiele für in den in den letzten Jahrzehnten entstandene neue Wörter sind Hüpfburg, Poolnudel und Rollator. Hier sind gleichzeitig neue Begriffe und dazu neue Wörter entstanden. Solche Wörter werden als „Neulexeme“ bezeichnet, einer Untergruppe der Neologismen. Im Wortschatz finden aber auch andere Veränderungen und Erneuerungen statt. Ein schon bestehendes Lexem kann neue Bedeutungen bekommen, so wie z.B. im Bereich der Computerlinguistik Maus und Virus. Solche Neologismen gehören in den Bereich „Neubedeutung”. Dadurch wächst zwar der Lexembestand einer Sprache nicht, aber der Wortschatz wird trotzdem erweitert, indem neuen Begriffen Lexeme zugeordnet werden. Ein entgegengesetztes Phänomen ist zu beobachten, wenn einem Begriff neben einem schon existierenden Lexem ein neues Lexem mit derselben Bedeutung zugeordnet wird. So ist z.B.neben dem Wort Schaffner der Ausdruck Zugbegleiter entstanden. Diese Art von Neologismus nennt man „Neubezeichnung”. Vollständige Synonymie ist allerdings selten. In unserem Beispiel ist anzunehmen, dass das Wort Zugbegleiter Veränderungen in der Arbeitsumgebung und in den Aufgaben widerspiegeln. Dadurch unterscheidet sich die Bedeutung von Zugbegleiter etwas von der seines veraltenden Vorgängers Schaffner. Stärker ist die Synonymie,wenn ein bestehendes Wort verkürzt wird, z.B. als partiell gekürztes Kurzwort O-Saft nebend em ursprünglichen Orangensaft oder als Silbenkurzwort Fuzo als Alternative zum längeren Wort Fußgängerzone. Als Parallelform zu Fremdwörtern, deren Ursprung in fremden Sprachen sind, haben sich Wörter aus deutschen Bestandteilen entwickelt: z.B. Stewardess vs.Flugbegleiterin; Newsletter vs. Infobrief; Screensaver vs. Bildschirmschoner und downloaden vs.herunterladen.Neue Wörter vom Typ ”